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DSL-Kosten

Nachfolgend möchte ich Ihnen einen Überblick über die Kosten für einen DSL-Anschluss geben. Theoretisch kann man einen DSL-Anschluss von einem Provider und einen Zugangstarif von einem anderen Provider benutzen, aber das ist i.d.R. nicht sinnvoll. Auf Grund der Vielzahl an Anbietern, der unterschiedlichen Tarifmodelle und der unterschiedlichen Kundenbedürfnisse, kann dies nur ein erster Überblick sein - allerdings ist dies ein Überblick über die größten Anbieter und damit oft auch über die besten Preise (leider nicht immer über den besten Service - da sind Anbieter mittlerer Größe häufig, aber nicht immer, besser). Immerhin zeigt dieser Überblick bei vielen Tarifen durch die bevorzugte Flatrate, wann noch höhere Kosten schlicht überteuert sind.

Zugangsgeschwindigkeit

Ermitteln Sie zuerst, welche Zugangsgeschwindigkeit Sie benötigen:

  • DSL-1000: Für die viele Dinge ausreichend. DSL-1000 ist noch ausreichend für 1-2 VoIP-Gespräche gleichzeitig (je nach Hardware und Tonqualität) und wird für E-Mail und zum gelegentlichen surfen empfohlen. Kaum noch erhältlich, auch weil z.B. gleichzeitiges Surfen und Telefonieren zu Tonstörungen führt.
  • DSL-2000: Etwas schnelleres Surfen, lohnt sich sonst vor allem auf Grund der besseren Upload-Geschwindigkeit, für Gelegenheitssurfer oder um 2-3 VoIP-Gespräche gleichzeitig zu führen (aber ohne gleichzeitig noch zu surfen!). Für die meisten Privatnutzer ein ausreichender Kompromiss aus Preis und Geschwindigkeit.
  • DSL-3000: Schnelleres Surfen, lohnt sich vor allem auf Grund der besseren Upload-Geschwindigkeit oder um mehr als 3-4 VoIP-Gespräche gleichzeitig zu führen. Nicht bei allen Anbietern erhältlich.
  • DSL-6000: Deutlich schnelleres Surfen, leider meist auch zu einem entsprechendem Preis gegenüber DSL-2000. Für die meisten Anwender vollkommen ausreichend. Diese Zugangsgeschwindigkeit wird empfohlen, allerdings sollten sie darauf achten, ob ggf. DSL-16000 zum identischen Preis angeboten wird.
  • DSL-16000: Schnelles Surfen. Braucht nicht jeder, selbst wenn es nur 5 € monatlich mehr kostet - im Jahr sind das 60 € oder eine halbe Hausratversicherung. Aber es macht schon Spaß...
  • VDSL: Super-schnelles Surfen. Lohnt sich eher für Profis, die zu Hause arbeiten, online spielen, Filme  über Internet sehen etc. Erhältlich mit 25.000 kbps und 50.000 kbps.

Dabei bedeutet z.B. DSL-1000, dass pro Sekunde 1000 KBit über die Leitung übertragen werden können, dies entspricht etwa 125.000 Zeichen pro Sekunde oder 125 KByte/s oder 7,5 MB pro Minute. Zum Vergleich: ISDN überträgt auf einem Kanal 64 kBit/s (7,4 kByte/s), das ist nur rund 1/16, und ein normales Telefon-Modem überträgt nur ca. 1/20 davon.

Achtung: Lassen Sie Ihre Leitung vor Vertragsabschluß prüfen und vereinbaren Sie die ermittelte Geschwindigkeit als "ungefähr bereitzustellende Geschwindigkeit". Denn sonst kann Ihnen auch ein sehr langsamer Zugang zum DSL-16000-Preis verkauft werden, da diese Geschwindigkeitsangaben im Werbeprospekt inzwischen nur noch Maximalgeschwindigkeiten sind. Das gibt es bei keiner anderen Ware, dass nicht einmal die Minimalleistung vorgegeben wird! Stellen Sie sich vor, die 100 g-Tafel Schokolade enthielte meist nur 70 g, außer bei Regenwetter...

Fax und Telefon

Um den für sie günstigsten Anbieter auszuwählen, sollten Sie z.B. anhand Ihres Einzelgebührennachweises von zumindest einem Beispielmonat einmal ermitteln, wie viele

  • Minuten Sie ins Festnetz telefoniert haben bzw. was dies gekostet hat - lohnt sich eine Festnetz-Flatrate?
  • Minuten Sie zu Mobilfunknetzen telefoniert haben - brauchen Sie günstige Gespräche oder gar eine Flatrate, oder fällt dies kaum ins Gewicht?
  • Minuten Sie gesurft sind oder wie viele Daten Sie empfangen haben - darf der Tarif mengenmäßig begrenzt sein, etwa max. 1 GB/Monat, oder laden Sie auch mal eine ganze DVD (z.B. vom Betriebssystem "Linux") über das Internet?
  • Faxe Sie verschickt haben - benötigen Sie einen Faxanschluss?
  • Faxe Sie empfangen haben - benötigen Sie ein Faxgerät oder genügt ein je nach Anbieter sogar kostenloser Faxservice?

Wenn Sie z.B. fast nur Faxe empfangen, lohnt es sich möglicherweise, kein eigenes Faxgerät zu benutzen, sondern einen Dienst, der diese Faxe als E-Mail übermittelt, zu benutzen. Andernfalls benötigen Sie bei häufiger Nutzung derzeit noch einen Telefon-Festnetzanschluss, weil Faxe über VoIP (noch) nicht immer und an jeden Anschluss und zu jeder Zeit (je nach Auslastung des Internet) zuverlässig übertragen werden. Auch wenn Sie beruflich auf das Telefon angewiesen sind, würde ich nicht ausschließlich auf VoIP setzen, sondern als Fallback einen normalen Telefonzugang benutzen, denn die alte Telefontechnik ist (noch) zuverlässiger als das Internet. Ideal ist die Verwendung eines Routers, der Ihre Telefongespräche automatisch über den günstigsten verfügbaren Weg weiterleitet (z.B. die AVM FRITZ!Box).

Router

Gerade bei den Routern gibt es große Unterschiede im Detail. Es gibt Hersteller, die aktualisieren ihre Firmware nie, und es gibt welche, die unterstützen ihre Geräte auch noch nach Jahren. Es gibt einfache Geräte, und es gibt komfortable eierlegende Wollmilchsäue. Ich persönlich empfehle die AVM FRITZ!Boxen, weil viele Leute (auch ich) damit seit Jahren sehr gute Erfahrungen machen - und subventioniert vom Provider (z.B. 1&1, teilweise htp) kosten die nicht mehr als andere Geräte. Den Wert der Geräte erkennen Sie am besten an den Gebrauchtpreisen bei Ebay - FRITZ!Boxen stehen dort hoch im Kurs. Da der Router für die Sicherheit und die Verfügbarkeit Ihres Internetzugangs wichtig ist, sollten Sie ihm lieber gleich einige Beachtung schenken.

Warnen möchte ich vor den Routern, welche über die Telekom angeboten werden: Diese Billig-Geräte haben im Laufe der Jahre mehr als einmal Funktionseinschränkungen und gravierende Sicherheitslecks gehabt. Offenbar drückt die Telekom die Preise (was im Sinne der Kunden ist), betreibt aber keine dem angemessene Qualitätskontrolle (der Hersteller der letzten drei Router mit Sicherheitslecks war schon vorher als schwarzes Schaf diesbezüglich bekannt), so dass der Kunde mehrfach im Regen stand. Daher wäre ich auch bei zukünftigen Geräten vorsichtig - Vertrauen muss man sich verdienen, und da stufe ich die Telekom-Geräte aus o.g. Gründen weit unten ein. Zuverlässige Hersteller diesbezüglich sind nach meiner Erfahrung AVM, Draytek, D-Link, Cisco und Linksys.

Tarife

Auch wenn umfassende Flatrates für DSL-6000 oder DSL-16000 seit Jahren bei rund 30 € stagnieren, schwanken die Details und der Umfang doch. Mehr als 40 € sollten sie normalerweise nicht zahlen, weniger als 20 € werden sie nicht schaffen. Einen guten und unabhängigen Überblick über aktuelle Preise gibt z.B. teltarif.de; aktuelle Marktpreise liefern auch die Portale der Anbieter, z.B. 1&1. Beachten Sie dabei auch auf die Kabelnetz-Betreiber, denn falls Sie schon Fernsehen über das Kabelnetz beziehen, sind die Kombinationen aus Fernsehen und Internet teilweise günstig+schnell. Ansonsten empfehle ich zum Fernsehen eher Sat-Empfang: Mehr Programme für weniger Geld in besserer Qualität. Nur Internet über Satellit empfehle ich nicht außer als Notlösung: Die Verzögerungszeiten durch die langen Übertragungswege sind dabei schlechter als ein etwas langsamerer DSL-Zugang.

Ein Tipp: Nicht immer muss man eine Telefon-Flatrate zusammen mit DSL buchen. Wenn Sie ein günstiges Angebot für eine DSL-Flatrate finden, können Sie auch bei einem anderen Anbieter (z.B. sipgate.de) eine Flatrate buchen. Beachten Sie aber, dass dann Ihr Provider möglicherweise VoIP-Pakete nicht bevorzugt behandelt - die Sprachqualität kann dann stark schwanken je nach Netzlast.

Die meisten Telefonanschluss-Anbieter (eigentlich alle außer einigen Telekom-Tarifen) erlauben kein Call-by-Call. D.h. sie telefonieren unabänderlich zu den Kosten, die im Vertrag stehen, und können keine "Vor-Vorwahlen" wie 010xx benutzen. Das ist bei einer Flatrate vorteilhaft, aber leider beinhaltet keine Flatrate alles (Festnetz, Mobilfunk, Ausland, ...). Auch insofern kann ein zweiter VoIP-Anbieter mit anderer Kostenstruktur helfen, die Gesamtkosten zu senken.


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