
| |
Wer
ist Tom Stein?
Und was machte er an der Gaußschule?
An die
Gaußschule kam ich 1980 in die Klasse 9L - frisch aus dem
Rheinland importiert. Dr. Keller gab mir eine Chance, nachdem
ausgerechnet der Neuen Oberschule meine Latein-Note nicht gefiel. Pech für
sie, war ich mir schon damals sicher. Klassenlehrer war Hr. Genning
(Mathe). Die Naturwissenschaften lagen mir, dagegen blieb das "L" im
Klassennamen immer eine uninteressante Welt, die mir auch Hr. Langemann
nicht erschließen konnte. Später habe ich von anderen Schulen gehört, dass
man in Latein auch sprechen kann und nicht nur römische Texte entziffert.
Vielleicht sorgte dies für eine bessere Verankerung der Sprache im Gehirn.
Nach einem Jahr Englisch jedenfalls hatte ich schon mehr beherrscht als
Jahre später beim Latinum. Dabei hatte ich die Konstruktion des
Gerundivum noch verstanden - aber nie wirklich vermisst. Das aber war
allgemein mein Problem in der Schule, zumindest bei einigen Fächern: Der
fehlende Praxisbezug motivierte mich selten. Oder wie es einige Lehrer
nannten: Ich war faul. Ich nenne es die Konzentration auf das Wesentliche
(das, was mir Spaß macht). Vermutlich haben beide Recht...
Auch dank der Basketball-AG kam ich in Sport innerhalb eines halben
Jahres von einer 3 auf eine 1. Vielleicht lag das ja am Basketball-Trainer
von Eintracht,
Mabullah Mabub, der es verstand, auch unter ungünstigen
Trainingsbedingungen eine Mannschaft zu formen. Doch zurück zur Schule: Am
Sportlehrer
Hr.
B. lag es eher nicht, aber zum Glück gab es auch andere, z. B.
Fr.
Leichert und
Hr.
Olinski. Sonst wäre der Krankenwagen täglich vorgefahren, hatten wir
damals gelästert.
Im Schuljahr 1981/1982 in der 10. Klasse kam dann die Percussion AG
dazu. Im normalen Musikunterricht fand ich die "Bilder einer Ausstellung"
jedenfalls eher
vermussorgsk. Aber eingängige Rhythmen von
Santana und sehr ungewohnte Rythmen aus Indien - das hat Spaß gemacht.
Leider habe ich den Namen des Referendars vergessen (Erdmann?), der für
dieses den Musikgeist öffnende Erlebnis sorgte, und der auch ein Halbjahr
die Foto-AG leitete. Immerhin gab es später mit Musik bei
Hr. Hertrampf interessantere Themen als
Mussorgsky.
Und da war noch Chemie beim Schmuckstück (Hr. Schmuck). Abwechslungsreich,
mit Praxisbezug, manchmal etwas zu verspielt - aber die Grundlagen der
anorganischen Chemie habe ich heute noch im Hinterkopf.
Nicht vergessen werden darf der Deutschunterricht von Hr. Schaper. Ein
kleines Männchen im meist grünen Anzug, das eine wilde Klasse betreten
konnte, nach vorn zum Lehrerpult ging und den Leuten erklärte, er wäre es
gewohnt, dass die Schüler aufstehen, wenn er die Klasse betritt. Ein
Affront, aber er schaffte es durch seine Ausstrahlung, die wilde 30 zu
bändigen, ohne laut zu werden.
Es folgte die "gymnasiale Vorstufe" zur Oberstufe, auch 11. Klasse
genannt. Leistungsfächer Chemie beim Tutor Bietsch (später abgelöst durch
Hr.
Kleemann) und Mathematik bei
Hr.
Schmidt - auch deren Unterrichtsinhalte haben sich positiv
festgesetzt. Das lag nicht nur an der
Entropie von Hr. Bietsch. Und 'wahlfrei Französisch' bei einer Dame,
die sich für die schönste hielt - und es nicht lustig fand, als ihr jemand
seine abweichende Meinung sagte und der Rest des Kurses zustimmt. Ein
Jahr, ein Punkt war das Ergebnis, nicht nur bei mir. Besser lief das
P3-Fach Englisch, was aber definitiv nicht an der Motivation durch den Hr.
Klie lag. Aber zum Glück hatten mich vier England-Aufenthalte, davon 3 mit
Sprachkursen gefüllt, positiv vorbereitet auf diese Sprache, ohne die mein
heutiges Fachgebiet undenkbar wäre. Jedenfalls ging es damals der
Gastronomie im
Magniviertel noch richtig gut, weil auch vormittags Kunden kamen.
Seinen Anteil daran hatte sicher auch ein nicht nur geräuschmäßig an ein
rosa Borstenvieh erinnernder Hr. L. in Deutsch. Zitat aus der
Schülerzeitung Dez. '83: "Lieber kurz ins Museum als lange in Deutsch".
Spaß dagegen machte das P4-Fach Gemeinschaftskunde bei
Hr.
Schwartz - provozierend, aktuell, informativ, interaktiv.
Und
dann gab es natürlich: Den 1982 gegründeten Informatik-Kurs mit
CBM
4032 und 8032 bei Frau Köhler. Dieser Kurs sollte die Weichen meiner
Zukunft stellen (nicht nur weil ich sechs Wochen bei
Commodore gejobbt habe, sondern weil ich später Informatik studiert
habe - in Braunschweig, d.h. mit deutlichem Mathematik-Einschlag). Die
IT-Affinität hatte auch
Hr.
Schmidt mitbekommen, dem ich einige Mathe-Hausaufgaben erst nach
Unterichtsbeginn vorlegen konnte, weil das selbst entwickelte
Kurvendiskussionsprogramm nach einigen Fehlerkorrekturen und den neuen
Grafikroutinen von Oliver Kroth noch einmal rechnen musste...
In Physik wurde
Hr.
Tartsch, der später Konrektor der Ricarda-Huch-Schule wurde und dort
meine Freundin unterrichtete, durch den etwas laaanggaatmmmigeeenn Hr.
Grubert ersetzt. Am Ende einer Stunde war der Versuch aufgebaut, den
andere vorbereitet in den Unterricht geschoben hätten. Es haben deswegen
nicht mehr Leute die Versuchsanordnung verstanden oder verstehen wollen.
Inzwischen übrigens ist
Hr.
Tartsch, der 2001 als Bürgermeisterkandidat gegen den derzeitigen
Bürgermeister Hr. Hoffmann antrat, zurück und hat Dr. Keller abgelöst als
Rektor.
Ab 1983 war ich dann auch einer der Schülersprecher (beim 10-jährigen
Abitreffen 1995 hing noch unsere damals neue Satzung der Schülervertretung
in der Info-Vitrine) und einer der Redakteure der aus dem
Dornröschenschlaf wiedererweckten Schülerzeitung der Gaußschule. Auch wenn
die
Webseite der Gaußschule
behauptet, die Schülerzeitung Gauss sei 1986 gegründet worden:
Mir liegen noch je zwei Exemplare der
Ausgaben von 1983 und 1984 vor, die hier in Kürze erscheinen werden.
Der damalige feste Kern der Redaktion der Schülerzeitung: Yvonne
Leonhardt, Klaus Dettmar, Wolf-Robert Danehl, Steffanie Rott, Tom Stein,
Gudrun Hillert, Silke Heyer (insbes. Titelbilder), unterstützt durch (in
der Reihenfolge ihres Auftretens in den Impressen) Philipp Andresen,
Kristina Rott, Sören Petersen, Torsten Richey, Sven Helsig, Schalram
Kosrami-Rad.
1985 folgte dann das Abitur, in Chemie mit einer
Titrations-Analyse einer
Aspirin-Tablette.
Und in Mathe endlich nicht nur mündlich sehr gut, sondern auch schriftlich
mit wenigen Rechenfehlern - gut. Wow, das Pauken hat sich gelohnt. Aber
Formeln kann ich mir heute noch nicht merken. Wozu auch? Ich weiß, wo sie
stehen, kann sie bei Bedarf herleiten und kann sie anerkannter maßen sehr
gut anwenden.
|